Seit längerem ist es ein offenes Geheimnis - Veolia möchte die Verkehrssparte loswerden. Vermutlich hatte man irrtümlich gedacht hier mit dem öffentlichen Nahverkehr Geld scheffeln zu können. Als Konsequenz der verfehlten Einschätzungen steht nun fest, daß der ganze Kram meistbietend verhökert werden soll....
http://www.eurailpress.de/news/personalia/single-view/news/kaeufer-fuer-veolia-verkehr-gesucht.html
Man wird sehr gespannt sein ob nun Heuschrecken die Reste vertilgen, oder ob jemand ernsthaftes Interesse nebst Fähigkeiten einsetzt, um es damit noch einmal zu versuchen. Immerhin stehen eine Menge Arbeitsplätze und eine ebenso beachtliche Anzahl an laufenden Verkehrsverträgen zur Debatte!
Für die Mitarbeiter mal wieder Unruhe und Sorgen um die Zukunft. So mancher wird dort jetzt Wege in eine etwas sicherere Zukunft suchen. An manchem Standort ergeben sich in Kürze Arbeitsplätze bei anderen EVU, die sich vermutlich über geschulten Zuwachs freuen würden. Ein Exodus der Mitarbeiter würde der Attraktivität für eventuelle Käufer vermutlich auch nicht gerade zuträglich sein....!?
So, nun die Kehrtwende....
Zuerst eine Jubelmeldung, die keine ist:
EVG - PM
24.09.2014
Veolia-Verkauf gestoppt
Der geplante Verkauf der Verkehrssparte von Veolia ist vorerst vom Tisch. Das hat die Geschäftsführung vor wenigen Tagen den Betriebsräten mitgeteilt. Der Vorsitzende des Teil-Konzernbetriebsrates Schiene, Bernhard Kessel, sprach von einem „guten Tag für die Veolia-Beschäftigten. Damit ist die Zeit der Lähmung und der Unsicherheit vorbei.“
Naja, wirklich gestoppt????? Und was hat die EVG dazu beigetragen?????? Lesen wir mal weiter:
Die Welt - zum "gestoppten Veoliaverkauf"
Franzosen behalten InterConnex-Betreiber nun doch
Die Deutsche Bahn wird einen hartnäckigen Konkurrenten auf dem Heimatmarkt doch nicht los: Der französische Verkehrsriese Transdev hält an seiner deutschen Tochter Veolia fest. Und die hat viel vor.
Da liest sich das doch etwas anders:
Die Franzosen halten anders als vorgesehen an der Tochter Veolia Verkehr fest – unter anderem auch, weil die Angebote für das deutsche Bus- und Schienengeschäft der Franzosen unter den Erwartungen blieben.
Aja, das Einwirken der Gewerkschaft wird da aber nicht erwähnt, eher, dass die Erlöse nicht stimmten.... Da wollten wohl Bieter den Kuchen zu noch niedrigeren Konditionen, als Veolia sie schon bot!
Nun ja, so kann man beeinflussen! Bleibt zu hoffen, dass BR und Gewerkschaft nun endlich was für die Beschäftigten tun und nicht infolgedessen ein noch regiederer Kurs auf Kosten der MA ausgeführt wird! Daran müssen sie arbeiten, dafür sind sie da und das können sie beeinflussen! Nur fordern ist der flasche Weg - Gestalten heißt die Devise!
Noch ein Zitat, warum man den Kurs änderte????? Aus der Welt:
"Der Verkauf von Veolia Verkehr in Deutschland ist vom Tisch. Der Mutterkonzern traut uns wieder zu, dass wir wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen können", sagte Deutschland-Chef Christian Schreyer der "Welt". "Wir sind wieder in den schwarzen Zahlen, das war nicht immer so. 2014 werden wir vor Steuern und Zinsen Gewinn machen."
Wie sind diese schwarzen Zahlen wohl entstanden bei 1 1/2 - jähriger Unsicherheit???? Wie bei Karstadt erkaufte Arbeitsplätze durch Kompromisse, die nur dem Konzern helfen und wer hat da was gestaltet?????
Noch mal zusammengafasst:
Ein Verkauf von Veolia Verkehr in Deutschland scheiterte unter anderem an den Preisvorstellungen der Bieter. "Es gab Gespräche mit konkreten Interessenten, aber am Ende keine Einigung", sagt ein Insider. Zudem habe sich die finanzielle Situation von Transdev entspannt und Veolia Verkehr hierzulande besser entwickelt als zunächst geschätzt. Die Franzosen hatten das Bus- und Bahngeschäft in einem Paket an einen Käufer abstoßen wollen.
Interessant auch, wer da wem was abkaufte, damit der Gewinn wieder stimmt:
Im vergangenen Jahr hatte der hoch verschuldete Konzern angekündigt, große Unternehmensteile abstoßen zu wollen, unter anderem auch Teile der Transportsparte in Europa. Im Mai 2013 wurden sämtliche Beteiligungen in Osteuropa an die Auslandssparte der Deutschen Bahn, Arriva, verkauft.
Und so kann man die neue Strategie erahnen:
Zuletzt setzt Transdev mit Veolia darauf, für die Zukunft ausreichend Kompetenz für den Betrieb von Bahnnetzen zu haben. Offenbar hat der Mutterkonzern, so wird gestreut, im Schienengeschäft noch eine Menge vor – und der Heimatmarkt Frankreich ist für Transdev ja unerreichbar, er ist für private Konkurrenz geschlossen.
Ahja, mir schwant, wie das ausgeht, um Gewinn zu machen, aber es bleibt abzuwarten und nun kann BR und EVG beweisen, dass es nicht so kommt, wie ich befürchte - auch im Sinne der MA die durch Ausschreibungsgewinne der Veolia beim "alten Anbieter" ihre Jobs verlieren!
MfG
maschwa